Wenn du auf der Suche nach jemandem bist, der Fotos von dir und/oder deinem Pferd macht, hast du häufig die Qual der Wahl! Oft entscheidet zuerst der Ort und dann der Preis, für welchen Fotograf man sich entscheidet. Doch ist das immer die richtige Wahl? In diesem Blogbeitrag möchte ich dir 10 Punkte an die Hand geben, anhand derer du für dich den passenden Pferdefotografen herausfiltern kannst! Und nein, das muss nicht ich sein. 😉 Schließlich decke ich bei weitem auch nicht alles ab und kann durchaus die falsche Wahl für deine Wünsche sein.
Im Folgenden spreche ich immer von der Fotografin, da es deutlich mehr Pferdefotografinnen gibt als Fotografen. 😉 Und die Reihenfolge der 10 Punkte hat nichts zu bedeuten, denn du entscheidest selbst, welche Punkte für dich am Wichtigsten sind.
1.) Ist es eine spezialisierte Fotografin für Pferde?
Fotografin ist gleich Fotografin? Nein, bei weitem nicht! Wenn du wirklich schöne Fotos von deinem Pferd haben möchtest, rate ich dir auf jeden Fall zu einer spezialisierten Pferdefotografin. Dafür gibt es 2 Gründe:
Erstens braucht es für schöne Pferdefotos die richtige Technik. Es gibt Kameras und Objektive, die perfekt sind um einen Menschen im Fotostudio toll zu fotografieren. Doch das Pferd bekommt bei dem gleichen Objektiv einen riesigen Schädel und einen winzigen Körper… ganz so wie wenn du mit dem Handy versuchst ein gutes Pferdefoto zu machen. Damit das Pferd realistische Körperproportionen auf einem Foto hat, braucht es spezielle Objektive, die reine Menschenfotografen (aber auch Produkt-, Architektur- oder Landschaftsfotografen) in der Regel nicht besitzen.
Und zweitens braucht es das richtige Auge und eine gewisse Erfahrung mit Pferden, um zu wissen welche Kopf-Hals-Haltung, welcher Ausdruck und Bewegungs-Phase des Pferdes besonders schön aussieht und WIE man diese dann ganz genau fotografiert.
2.) Kennt sich die Fotografin auch gut mit Pferden und Pferdeverhalten aus?
Nur weil jemand gute Pferdefotos macht, heißt das nicht, dass derjenige auch ein Pferdemensch ist und eigene Pferdeerfahrung besitzt. Solange deine Fotografin keinen engeren Kontakt mit Pferden haben soll, ist dieser Punkt nicht so wichtig.
Aber was ist, wenn ihr zusammen auf der Weide, also in der Pferdeherde fotografieren wollt? In dem Moment ist es entscheidend, dass die Fotografin weiß, wie sie sich Pferden gegenüber verhält. Sie muss auch intuitiv entscheiden können, wann eine Situation vielleicht gefährlich wird, auch wenn sie die anderen Pferde während des Fotografierens nur aus dem Augenwinkel sehen kann. Nur so ist es für sie, dich und alle Beteiligten sicher.
Oder stell dir eine andere Situation vor: du hast keinen Helfer dabei und möchtest dich kurz umziehen gehen. Wer passt dann auf dein Pferd auf? Hält es vielleicht solange fest? Sicherlich ist dir wohler, wenn die Fotografin dann Pferdeerfahrung hat und nicht zum ersten Mal in ihrem Leben einen Führstrick in die Hand gedrückt bekommt.
Aber auch unabhängig vom Sicherheitsaspekt – eine Fotografin, die langjährige Pferdeerfahrung hat, wird oft intuitiv wissen, was das Pferd als nächstes tun könnte und ob sich daraus ein schönes Motiv entwickeln wird. Sie kann sich dann bereits vorher so positionieren, dass sie bereit ist, wenn es soweit ist. Sie wird nicht so sehr überrascht werden vom Verhalten deines Pferdes und tolle Momente einfangen ohne diese gezielt stellen zu müssen.
3.) Kennt sich die Fotografin auch mit deiner Art des Umgangs mit Pferden aus und versteht was du tust? Redet ihr die gleiche „Sprache“?
Wenn du dich als für eine Pferdefotografin mit eigener Pferdeerfahrung entscheidest, wird diese Pferdefrau automatisch auch eigene Meinungen haben und sich mit manchen Reitweisen und Trainingsmethoden besser auskennen als mit anderen.
Ist sie Turnierfotografin? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie gerne auf Turnieren ist und vielleicht auch selbst welche reitet.
Ist sie spezialisiert auf „normale“ Warmblüter und klassisches Dressur und Springreiten? Dann kann sie mit Westernpferden oder Isländern vielleicht nichts anfangen!? Oder weiß gar nicht wie Tölt aussieht und welche Töltphase auf einem Foto gut aussieht. Oder bei Westernpferden was ein Sliding Stopp oder ein Rollback ist. Das ist ja an sich auch gar nicht schlimm. Du solltest nur wissen, dass du vielleicht jemanden brauchst, der ganz genau weiß, wovon du redest und das dann auch fotografisch einfangen kann.
Und wie sieht es mit Begriffen wie Natural Horsemanship, Clickern, Freedom Based Training, Horse Agility und PFERGO aus? Es ist wichtig, dass ihr die gleiche „Sprache“ sprecht, auch wenn die Fotografin vielleicht selbst nicht clickert, sollte sie aber wissen worauf es dir dabei ankommt, wenn das für dich wichtig ist. Und sie sollte dich natürlich auf gar keinen Fall schief anschauen, wenn du dein Pferd nicht reitest, sondern lieber mit ihm spielen möchtest.
Und zu guter letzt – glaubst du an Tierkommunikation? Also Telepathie mit dem Pferd? Wenn das für dich ein wichtiger Baustein der Beziehung zu deinem Pferd ist, wirst du sicherlich glücklicher sein, wenn die Fotografin eigene Erfahrungen damit gemacht hat und offen demgegenüber ist.
4.) Stimmen eure Werte überein?
Wenn du meinen Blog bereits kennst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dir Achtsamkeit wichtig ist und dir die Beziehung zu deinem Pferd sehr wichtig ist.
Deshalb solltest du dich fragen, ob die Fotografin das auch so sieht oder ob sie im Zweifelsfall erwartet, dass das Pferd „funktioniert“?
Frag sie deshalb gerne einmal, was ihr macht, wenn du das Gefühl hast, deinem Pferd gefällt die Situation nicht. Das muss noch gar keine deutlich sichtbare Nervosität oder ähnliches sein. Wenn du dein Pferd gut kennst, siehst du es ihm vielleicht schon viel früher im Gesicht an. Hat die Fotografin Ideen für Alternativen oder versteht sie deine Frage gar nicht? Du wirst anhand der Antwort bereits merken, ob ihr da auf einer Wellenlänge seid oder nicht.
Vielleicht sind dir, neben der Achtsamkeit, aber auch noch andere Dinge wichtig. Einer meiner Werte, die in meinem Leben immer wichtiger werden, sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Ich versuche so viel wie es mir möglich ist, auch achtsam mit der Umwelt zu sein und Gutes zu tun. So lasse ich meinen Jahreskalender immer bei der Umweltdruckerei mit veganen Bio-Farben auf Recyclingpapier drucken. Und die Holzbox, in der meine Kunden ihre Fotos bekommen, ist aus nachhaligem Anbau in Deutschland und wird in einer Behindertenwerkstatt hergestellt…
Was ist dir wirklich wichtig? Überlege es dir und such dir jemanden, der genauso denkt.
5.) Macht sie solche Fotos, wie du sie dir wünschst? Worauf ist sie spezialisiert?
Nun haben wir ganz viel über das Drumherum gesprochen und noch gar nicht über die eigentlichen Fotos. Natürlich sind diese aber genauso wichtig! Was hilft es dir, wenn du die perfekte Fotografin für dich und dein Pferd gefunden hast, und dann macht diese nur Freilauffotos von deinem Pferd alleine, aber du wünschst dir Fotos von dir beim Reiten?
Hier eine kleine Liste von Möglichkeiten, worauf Pferdefotografen spezialisiert sein können:
- Portraitfotos von Mensch und Pferd (inszeniert/gestellt)
- Nur Pferd alleine (Freilauf, Portrait)
- Reitfotos
- Bodenarbeit, Freies Spiel etc.
- Kostüm / Themenfotos (mit Outfits für Pferd und Mensch zum Ausleihen)
- Fotografische Begleitung im Alltag inklusive Putzen
6.) Gefallen dir ihre Fotos?
Und natürlich mit das wichtigste Kriterium überhaupt: sprechen dich die Bilder der Fotografin emotional an? Gefällt dir der Bildstil?
Schau dir die Fotos der Fotografin auf Instagram an oder in ihrer Galerie auf der Webseite (oft auch Portfolio genannt). Wenn du verschiedene Fotografen vergleichst, wirst du feststellen, dass es verschiedene Kriterien gibt, in denen sich Fotos unterscheiden können.
So unterscheiden sich Bildstile:
- Stimmung / Atmosphäre (romantisch, mystisch, natürlich…)
- Farben (manche Fotografen mögen kein sattes Grün und filtern das aus ihren Fotos heraus)
- Natürlich oder eher künstlerisch?
- Zu stark oder zu wenig bearbeitet?
Am Ende bleibt die Frage: wünschst du dir genau solche Fotos auch?
Jeder Fotograf hat seinen unverwechselbaren Stil und du kaufst automatisch diesen Stil mit.
Du kannst also nicht von einem sehr künstlerischen Fotografen erwarten, dass er dir auch die natürlichen, noch weitestgehend unbearbeiteten Fotos gibt. Du bekommst das, was du auf der Webseite und auf Social Media siehst!
Aber Achtung: manchmal musst du für einen besonderen Bildstil extra zuzahlen.
7.) Wie viele Fotos sind im Preis mit inbegriffen und was kosten Extra-Fotos?
Und damit sind wir auch schon direkt beim nächsten Thema. Dem Preis! Preise direkt zu vergleichen ist meistens schwierig, denn meistens unterscheidet sich auch was du für dein Geld bekommst!
In der Regel haben Pferdefotografen 2-3 Pakete, in denen das Fotoshooting sowie eine gewisse Anzahl von Fotos enthalten sind.
Wenn du Preise vergleichst, musst du also darauf achten:
- Wie lange dauert das Fotoshooting?
- Wie viele Fotos sind im Paket mit drin?
- Was kosten Extra-Fotos?
Bei den allermeisten Fotografen bekommst du nach einem Fotoshooting nur wenige Fotos. Das liegt daran, dass die meisten Fotografen ihre Fotos mehr oder weniger aufwendig bearbeiten, damit sie eben ihren unverwechselbaren Bildstil bekommen. Je aufwendiger und künstlerischer desto teurer sind solche Bilder natürlich. Denn an solch einem Foto sitzt der Fotograf durchaus 20-60 Minuten! Überleg einmal wieviel du Handwerkern für ihre Arbeitszeit zahlen musst. 😉
Möchtest du eh nur 1 richtig tolles Porträtfoto von dir und deinem Pferd, das du auf die nächste Weihnachtskarte oder als großes Wandbild in dein Wohnzimmer hängen kannst? So einen Fotografen findest du problemlos!
Suchst du jemanden, der dein Pferd alleine, im Stand, im Trab, im Galopp, bei der Bodenarbeit, beim Spaziergang und beim Reiten fotografiert? Und dann am Liebsten noch ein Foto wie es so süß flehmt, wenn es nach dem Training noch nach einem Leckerli bettelt?
Oder du willst einmal sehen, wie sich die Mimik und das Auftreten deines Pferdes während einer Reiteinheit verändert?
Da reichen dir 2-3 Fotos sicherlich nicht!
Bei mir und ein paar wenigen anderen Fotografen bekommst du daher eine große Anzahl dokumentarischer, also kaum bearbeiteter Fotos.
8.) Wo wohnt die Fotografin und wie hoch sind die Anfahrtskosten?
Generell ist es natürlich immer günstiger, wenn die Fotografin aus deiner Nähe kommt. Die meisten berechnen zwischen 0,30€/km und 0,50€/km für Hin- und Rückfahrt.
Alternativ kannst du deine Wunsch-Fotografin aber auch fragen, ob sie auch auf Touren geht und bei dir vorbeikommt. Bei Touren gibt es oft gesonderte Konditionen, weil neben der Anfahrt natürlich auch noch Übernachtungskosten hinzukommen.
Wenn du noch 1 oder mehr Freundinnen findest, die ebenfalls Fotos von deiner Wunsch-Fotografin möchten, ist das natürlich ideal. Vielleicht lohnt sich dann auch eine Anreise für einen Sammeltermin nur für euch?
9.) Wie schnell bekommst du die Fotos?
Anders als im Fotostudio nebenan, bekommst du deine Fotos nicht sofort. Bei einem Pferde-Fotoshooting entstehen schnell über 100, manchmal sogar über 1000 Fotos. Die Fotografin muss diese alle sichten, um dir eine Auswahl der gelungenen Fotos zu Verfügung zu stellen. Und dann muss sie die Fotos, die du dir ausgewählt hast, noch bearbeiten. All das kostet natürlich Zeit. Doch es gibt Unterschiede.
Frag die Fotografin also ruhig, wie lange man bei ihr in der Regel auf die fertigen Fotos warten muss. Tage? Wochen? Monate? Ja, bei manchen Fotografen können es auch mal ein paar Monate sein.
Gerade Hobbyfotografen fotografieren und bearbeiten Bilder in ihrer Freizeit, häufig neben Vollzeitjob und eigenem Pferd… das KANN bedeuten, dass du lange auf deine Fotos warten musst. Muss es aber natürlich nicht. Sprecht einfach vorher miteinander, damit hier keine Enttäuschung entsteht.
Aber auch bei Profifotografen kann es sein, dass die Bildbearbeitung länger dauert. Achte daher am Besten auch auf Bewertungen und Feedback von Kunden!
10.) Ist dir die Fotografin sympathisch?
Der letzte Punkt ist mir noch einmal ein ganz wichtiger. Denn du wirst so oder so aufgeregt sein vor deinem Fotoshooting! Das ist völlig normal. 😉 Deshalb frage dich bei der Wahl deiner Fotografin auch immer:
- Ist dir die Fotografin sympathisch?
- Seid ihr auf einer Wellenlänge?
- Fühlst du dich wohl und gut aufgehoben?
- Vertraust du ihr?
- Wie ist die Kommunikation beim Kennen lernen, Angebot erstellen etc.?
- Kannst du es kaum abwarten endlich mit ihr die Fotos zu machen?
Viele Pferdefotografinnen sind auf Facebook und Instagram und geben auch einen Einblick hinter die Kulissen und manche nehmen dich auch mit in ihr Leben, so dass du sie ganz gut kennen lernen kannst.
Schlussendlich möchte ich dir aber raten auf deinen Bauch zu hören! Hast du an irgendeinem Punkt ein ungutes Gefühl, spreche es an. Und wenn es dann da bleibt, lass es bleiben und suche dir jemand anderen.
Fazit:
Hier noch einmal alle 10 Punkte, die du bei der Wahl einer Pferdefotografin beachten solltest:
- Ist es eine spezialisierte Fotografin für Pferde?
- Hat sie selbst Pferdeerfahrung, vielleicht sogar ein eigenes Pferd?
- Kennt sich die Fotografin auch mit deiner Art des Umgangs mit Pferden aus und versteht was du tust? Redet ihr die gleiche „Sprache“?
- Dir ist Achtsamkeit dem Pferd gegenüber wichtig!? Der Fotografin auch?
- Macht sie solche Fotos, wie du sie dir wünschst? Worauf ist sie spezialisiert?
- Gefallen dir ihre Fotos?
- Wie viele Fotos sind im Preis mit inbegriffen und was kosten Extra-Fotos?
- Wo wohnt die Fotografin und wie hoch sind die Anfahrtskosten?
- Wie schnell bekommst du die Fotos?
- Ist dir die Fotografin sympathisch?
Sicherlich ist dir aufgefallen, dass ich nicht vom finalen Preis gesprochen habe und dass du diesen vergleichen solltest. Denn im Endeffekt kannst nur DU sagen, was es dir wert ist genau DIE Fotos zu bekommen, die du dir wünschst. Und wieviel es dir wert ist, aus dem Fotoshooting ein wundervolles Erlebnis für dich und dein Pferd zu machen.
Jetzt wünsche ich dir ganz viel Erfolg bei der Suche nach DEINER Pferdefotografin.
Und wenn du gerne mit mir zusammenarbeiten möchtest, dann schreib mir sehr gerne eine E-Mail! Gerne schicke ich dir meine Info-Broschüre mit allen Infos zu Preisen, Ablauf und Antworten auf „Was ist wenn“-Fragen zu. 😀
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