Buchrezension: Was denkt mein Pferd?

Pferdeverhalten auf einen Blick – Der Foto-Ratgeber: Ein Buch von Carola von Kessel (Werbung)

Jeder von uns möchte doch gerne wissen, was das eigene Pferd denkt, oder? Und genau deshalb hatte ich auch sehr hohe Erwartungen an dieses Buch. Ob es diese erfüllen konnte und für wen das Buch gut geeignet ist, erfährst du in dieser Buchrezension.

Foto-Ratgeber für Pferdefreunde

Das Buch „Was denkt mein Pferd?“ ist tatsächlich kein klassisches Buch mit Text. Es besteht nur aus Fotos mit kleinen Erklärungen dazu. Dadurch lässt es sich sehr schnell und leicht durchlesen.

Es ist aufgeteilt in:

• Typisch Pferd (hier geht es vor allem um die Bedürfnisse und Wahrnehmung eines Pferdes)
• Pferdesprache (Mimik, Körpersprache etc.)
• Pferde unter sich (typische Verhaltensweisen untereinander)
• Pferd und Mensch (Grundlagen im Umgang mit dem Pferd)

In dem Buch wird jedes Pferdeverhalten kategorisiert und mit einem aussagekräftigen Foto und einem kleinen Text erklärt.

Was mir nicht gefällt

Im ersten Moment war ich tatsächlich ziemlich enttäuscht, denn ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Nach dem Lesen des Klappentextes, in dem es sehr viel über Mimik geht und wie man diese lesen lernen kann, hatte ich die Erwartung, dass das Buch detaillierter auf einzelne Mimiksignale eingeht.

In Wahrheit ist der Teil über Mimik und Pferdesprache super kurz und eher oberflächlich. In dem kompletten Buch geht es vor allem um Basis-Pferdewissen. Da ist nach 25 Jahren Pferdeerfahrung nichts Neues mehr für mich drin.

Gleichzeitig fand ich manche Fotos nicht ganz passend (ein schlafendes Fohlen stand z.B. für Teilnahmslosigkeit) und zwei Punkte im Text möchte ich auch noch einmal extra aufgreifen.

Zum einen wurde gesagt, dass Pferde Stress vor allem in der Bewegung abbauen. Das stimmt einerseits natürlich. Andererseits gibt es enorm viele Pferde, die eher passive Stresstypen sind und ihren Stress mit sich ausmachen. Diese Pferde wirken nach außen hin ruhig und brav, sind aber eigentlich erstarrt und innerlich total gestresst. Die im Buch gemachte Aussage kann also dazu führen, dass weiterhin viele Pferde missverstanden werden.

Zum anderen wurde empfohlen beim Verladen die kleine Tür vorne aufzumachen, damit Licht in den Hänger fällt. Dieser Rat ist extrem gefährlich! Es gibt Pferde, die vor Panik versuchen da hindurchzuspringen und stecken bleiben. Das Pferd sollte lieber von Anfang an lernen, dass es nur im Rückwärtsgang wieder hinaus geht.

Was mir gut gefällt

Nachdem ich meine hohen Erwartungen aber erstmal abgelegt hatte, erkannte ich das Potenzial in diesem Buch.

Denn für Anfänger und für Kinder ist es tatsächlich super! Gerade weil es kein langer Text ist sondern nur Fotos mit kleinen Erklärungen dazu, lädt es ein immer wieder hinein zu schmökern und es tatsächlich als Nachschlagewerk zu nutzen.

Das Buch bietet einen sehr guten Überblick über alle Verhaltensweisen und Basics im Umgang mit Pferden.

Besonders gut gefallen mir die kleinen Achtsamkeitstipps im Umgang mit dem Pferd, auch wenn sie nicht so genannt werden. So geht es darum sich erst die Erlaubnis vom Pferd zu holen es berühren zu dürfen, in dem man ihm zur Begrüßung die Hand entgegenstreckt, die es berühren kann oder eben auch nicht. Und es wird darauf eingegangen, wie man dem Pferd etwas Gutes tun kann und wie man erkennt, dass das Pferd das auch wirklich gut findet.

Fazit:

Ein tolles Nachschlagewerk für Kinder und Anfänger, super auch als Geschenk. Es zeigt sehr übersichtlich mithilfe von Fotos und kleinen Erklärungen was Pferde und ihr Verhalten ausmacht und was im Umgang mit ihnen wichtig ist. Für erfahrene Pferdemenschen ist das Buch allerdings zu oberflächlich.

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